Mehrheit contra Gebühren pro Klima



Den schleichenden Klimawandel mit der Erhöhung von Steuern und Gebühren im Tourismus z. B. beim Flug zu verbinden, wird von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Etwas positiver urteilen die Flugtouristen des Jahres 2010.
Zu diesem Ergebnis gelangt das Leipziger Institut für empirische Forschung LEIF auf der Basis einer in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsbefragung.

53 % der befragten Deutschen sind nicht bereit, einen Zuschlag auf Flugtickets für Maßnahmen zur Beeinflussung des Klimawandels zu bezahlen. Lediglich 22 % wären zur Zahlung einer so genannten Klima-Gebühr bereit. Die Übrigen sind unentschieden. Diese Einstellung ist bei der Bevölkerung im Vergleich zu den Vorjahren stabil.
Bei soziologischen Differenzierungen werden mitunter nur geringe Unterschiede festgestellt. So hat z. B. die Höhe der Reisekosten kaum Einfluss auf die Bereitschaft zu einer so genannten Klimaabgabe. Es gibt kaum Unterschiede zwischen Touristen, die mehr oder die weniger ausgeben. Auch bei den Flugtouristen des Jahres 2010 akzeptieren nur 31 % einen Zuschlag auf das Ticket zu Gunsten der Ausgaben pro Klima.

„Dieses Ergebnis ist kein Indikator für die Einstellung zum Klima- und Umweltschutz, sondern vielmehr Ausdruck für den Frust der Deutschen gegen die permanent wachsende Steuern- und Gebührenlast.“, erklärt Dr. Harald Schmidt, Chef des LEIF-Institutes. „Die Deutschen haben oft erfahren müssen, dass die Bereitschaft etwas für den Umwelt- und Klimaschutz zu tun, von der Politik Zweck entfremdet ausgenutzt wird. Ein Beispiel dafür ist die so genannte Ökosteuer, die vor einigen Jahren eingeführt worden war.“, konstatiert der Leipziger Soziologe.

Zu diesem Ergebnis kommt das Leipziger Institut für empirische Forschung LEIF auf der Basis von repräsentativen Bevölkerungsbefragungen. 1.200 Deutsche in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wurden zu Hause face-to-face interviewt.

 

autorisiert: Dr. Harald Schmidt

publiziert am 26. Juli 2010