Mehr Touristen 2010



Etwa drei Viertel (74 %) der Bevölkerung von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin haben 2010 mindestens eine Ferienreise unternommen oder werden sie noch unternehmen. Knapp 9 Millionen Ostdeutsche gönnten sich 2010 eine Ferienreise, 740tausend mehr als im Vorjahr. Seit neun Jahren haben sich nicht mehr so viele Ostdeutsche eine Ferienreise geleistet.

Zu diesem Ergebnis kommt das Leipziger Institut für empirische Forschung LEIF mit der jährlich durchgeführten und gerade abgeschlossenen diesjährigen repräsentativen Bevölkerungsbefragung REISEBAROMETER 2011.

„Die gestiegene Zahl der Urlaubstouristen hängt aber kaum mit dem vermeintlichen Aufschwung der deutschen Wirtschaft zusammen.“, erklärt der Leiter des LEIF-Institutes, der Soziologe und Volkswirt Dr. Harald Schmidt. „Sollte es einen Aufschwung geben, so ist er bei der deutschen Bevölkerung noch nicht angekommen. Nach 20 Jahren Reisefreiheit ist außerdem der so genannte ‚Nachhol-Bedarf’ nach der Zeit des begrenzten Reisens in der DDR nahezu getilgt und kaum noch ein Grund für die große Reiselust. Vielmehr wird generell gern gereist - wie auch vor der Vereinigung Deutschlands. Reisen ist ein Ausgleich, ist Psychotherapie gegen Alltagsfrust. Nach dem Motto: Jetzt erst recht reisen…“

 

autorisiert: Dr. Harald Schmidt

publiziert am 15. November 2010