Beim Reisen ist Qualität wichtiger als der Preis
Das Leipziger Tourismusforschungsinstitut LEIF stellt vor der ITB fest:



Die wichtigsten Kriterien für die Wahl des Ferienziels sind Landschaft und Natur bzw. Umwelt. Für fast alle ostdeutschen Touristen (85 %) - Jung wie Alt gleichermaßen - sind Natur und Landschaft die wichtigsten Beweggründe zu einem Reiseziel. Deshalb wählen 90 % der Touristen nach der intakten Umwelt ihr Reiseziel. Weitere wichtige Auswahlkriterien sind für viele Touristen die Sehenswürdigkeiten der Destination (76 %), die Angebote für eine individuelle Urlaubsgestaltung (79 %), die Qualität von Essen und Trinken (69 %) und die touristische Infrastruktur, also die Angebote an Gastronomie, Beherbergung, Kultur und Sport (66 %). Erst dann folgt der Preis. 55 % der Bevölkerung wählen das Ziel vorrangig auf Grund des Preises aus. Trotz der Krise in vielen individuellen und familiären Haushalten sind Kriterien der Qualität des Ferienziels eindeutig wichtiger bei der Reiseentscheidung als der Preis.

Freizeit- und Ferienreisen werden auch 2012 wieder ein sehr wichtiges Konsumgut bleiben. “Mehr als zwei Drittel der Einwohner Sachsens, Thüringens, Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Berlins unternehmen pro Jahr mindestens eine Ferienreise. Daran wird sich im Trend in den nächsten Jahren kaum etwas ändern. Zwar zwingt die Reduzierung der Realeinkommen zum Sparen auf vielen Gebieten. Zum Beispiel wird weniger und auch zum Teil kürzer gereist. Aber verzichtet wird nur im äußersten individuellen Notfall auf dieses wichtige ‚selbstverständliche’ Konsumgut. Ferienreisen können Psychotherapie für den Alltagsfrust sein. Sie sind ein Ausgleich.“, begründet der Leiter des Leipziger Instituts für empirische Forschung LEIF, der Soziologe Dr. Harald Schmidt das Reiseverhalten.

Zu diesen Aussagen gelangt das Leipziger Institut für empirische Forschung LEIF in einer Tourismusstudie im Vorfeld der am Mittwoch (07. März 2011) in Berlin beginnenden Internationalen Tourismus Börse (ITB). Basis für diese Analyse sind repräsentative Bevölkerungsbefragungen von 1.200 Einwohnern in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin

 

autorisiert: Dr. Harald Schmidt

publiziert am 01. März 2012