Wenige Urlaubsreise-Reklamationen

Der Urlauber will Sauberkeit im Hotel


Die Zahl der Reklamationen über Mängel während der Urlaubsreise bleibt auf niedrigem Niveau. 2009 wie bereits 2008 reklamierten nach Analysen des Leipziger Instituts für empirische Forschung Leif 3 % der Ferientouristen Mängel. 97 % der ostdeutschen Touristen hatten 2009 also keinen Grund zur Beschwerde im Urlaub. Die Zahl der Mängelanzeigen hat sich in den zurückliegenden zehn Jahren deutlich vermindert. 2007 beklagten 5 % der Urlauber Mängel. Vor zehn Jahren lag die Zahl der Reklamierenden sogar bei 8,5 %.

Von den drei Prozent Reklamationen des Jahres 2009 richteten sich etwa 90 % gegen das Hotel bzw. andere Ferien-Beherbergungen. Der Tourist will es sauber. Mehr als die Hälfte dieser Hotelreklamationen beziehen sich auf mangelnde Sauberkeit des Zimmers oder der Hotelanlage.
„Gründe für den niedrigen Stand der Reklamationen in den zurückliegenden Jahren sind vor allem eine sorgfältigere Reiseentscheidung, die stärker entwickelte Reiseerfahrung heutiger Touristen, aber auch das bessere Qualitätsmanagement in der Tourismusbranche.“, interpretiert der Leiter des Leif-Institutes, Dr. Harald Schmidt, den Trend.

Mehr als zwei Drittel der Ostdeutschen unternehmen jedes Jahr mindestens eine Ferienreise. Berufstätige verwenden nach Leif-Analysen die Hälfte ihrer verfügbaren Urlaubszeit für Reisen. „Wenn wir die Urlaubsreise als ‚Psychotherapie’ zum Alltag bezeichnen können, so ist die Urlaubsqualität ein wichtiger Bestandteil dieser.“, erläutert der Leipziger Tourismusforscher.

Diese Analyse basiert auf repräsentativen Bevölkerungsbefragungen von 1.200 Einwohnern Sachsens, Thüringens, Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Berlins (Interviews zu Hause face to face) durch das Leipziger Institut für empirische Forschung LEIF.

 

autorisiert: Dr. Harald Schmidt

publiziert am 8. Juli 2010