Die Mehrheit der Ostdeutschen blickt kritisch-pessimistisch in die Zukunft:


Zwei Drittel erwarten Inflation…


Mindestens zwei Drittel der Ostdeutschen sehen die wirtschaftliche Ent-wicklung Deutschlands kritisch. 71 % der Ostdeutschen meinen, dass die Krise in Deutschland „schlimmer werden wird“. Nur 8 % verneinen eine der-artige Entwicklung. 66 % der Ostdeutschen rechnen in den nächsten zwei Jahren mit einer wachsenden Inflation. Nur 12 % sehen das anders. Zu diesem Ergebnis kommt das Leipziger Institut für empirische Forschung LEIF in einer aktuellen Studie durch eine repräsentative Bevölkerungsbefra-gung von 1.200 Ostdeutschen.
„Interessant ist, dass Menschen, die ihre eigene wirtschaftliche Situation gegenwärtig als positiv bezeichnen, die Zukunft düster sehen. Für 42 % der Ostdeutschen trifft das zu.“, erklärt der Leiter des LEIF-Institutes, Dr. Harald Schmidt.
Eine Abhängigkeit vom Alter wird hinsichtlich dieser Prognose nicht fest-gestellt. Allerdings unterscheiden sich die Bewertungen bei den Einwohnern innerhalb der Bundesländer. Thüringer, Berliner und Sachsen sehen die wirt-schaftliche Entwicklung in Deutschland deutlich kritischer, ihre eigene Situation, aber positiver als die Bevölkerung in Brandenburg und Mecklen-burg-Vorpommern. 86 % der Berliner, 82 % der Thüringer sowie jeweils 75 % der Sachsen und Sachsen-Anhalter, aber nur 55 % der Einwohner Mecklen-burg-Vorpommerns und 59 % Brandenburgs meinen, dass die Krise in Deutschland sich verschärfen wird.
„Das Auseinanderklaffen der Schere zwischen positiver Beurteilung der eige-nen Situation und kritischer Entwicklung in der Gesellschaft ist gar nicht so überraschend.“, interpretiert Dr. Harald Schmidt. „Den Blick in die Ferne kann nur schweifen lassen, wer über den Dingen stehen kann.“

 

autorisiert: Dr. Harald Schmidt

publiziert am 27. Januar 2010